Sonntag, 20. Oktober 2013

Endlich! Eine Stimme gegen den Ganztagsirrsinn.

uschi dreiucker; pixelio.de

Unter der Überschrift Die Kindheit wird verschult berichtet Union und SPD sind sich vor den Koalitionsverhandlungen einig, dass Deutschland mehr Ganztagsschulen brauche."  Unterschiede gäbe es aber bei der Frage, ob diese Schulform tatsächlich besser für Kinder sei als die Halbtagsschule. „Ganztagsschulen sind nicht an sich gut oder schlecht“, zitiert sie F.A.S. Bildungsministerin Johanna Wanka. „Entscheidend ist, dass die zusätzliche Zeit pädagogisch sinnvoll genutzt und gestaltet wird", fügt Wanke hinzu. Das klingt nicht wie der Beginn einer intelligenten Kritik, sondern wie ein Fügen ins Unvermeidliche. Und noch dazu aus ganz falschen Motiven; Denn das ist gerade zu befürchten: dass die zusätzliche Zeit "pädagogisch genutzt und gestaltet" wird. 


Durchdachter hört sich an, was der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, zu sagen hat. Er "warnt vor einer Verstaatlichung der Erziehung". Der Ausbau von Ganztagsschulen dürfe "nicht dazu führen, dass Eltern bei jeglichen Erziehungs- und Betreuungsaufgaben denken: Dafür haben wir ja den Staat“, sagte Kraus der F.A.S. Wer seine Kinder abends „ohne Konflikte, ohne Hausaufgaben nur noch zum Kuscheln“ abholen wolle, mache es sich zu bequem. Es sei auch nicht erwiesen, dass Ganztagsschulen Halbtagsschulen überlegen seien. „Dafür gibt es keinen einzigen Pisa-Beweis“, sagte Kraus. Kinderärzte warnen zudem vor zu viel Programm für Kinder: Unstrukturiertes „Nichtstun“ sei wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung. 

Der Deutsche Kinderschutzbund, der schon seit Jahrzehnten kein Anwalt der Kinder mehr ist, sondern ein Interessenvertreter berufstätiger Mütter, hat davon freilich noch nichts gehört:< „Gute Ganztagsschulen fördern die Entwicklung der Kinder“, sagte Geschäftsführerin Paula Honkanen-Schoberth der F.A.S.. Wo sie das herhat, welche empirische Studie das belegt, sagt sie nicht. „Die Lernfächer sollten dabei über den Tag verteilt sein, dazwischen sollte es Schwerpunkte wie Kunst, Kochen, Bewegung geben oder" - das darf nicht fehlen, halten Sie sich fest: "das Erlernen von sozialen Fähigkeiten“ - auf deutschen Schulhöfen, wer hätte das gedacht!

Außerdem müsse es genug Ruheräume geben. So hätten Schulen „die Chance, zum Lebensort zu werden“. Das hat sie wirklich gesagt: ein Lebensort! Das ist ein Bund, vor dem Kinder geschützt werden müssen. Da kann man gar nicht laut genug schreien: die Kinder wieder auf die Straße bringen!




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