Donnerstag, 3. Oktober 2013

Über das Spielen.



Der Mensch soll mit der Schönheit nur spielen, und er soll nur mit der Schönheit spielen. Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.
Fr. Schiller, Die ästhetische Erziehung des Menschen

Um wirklich zu spielen, muss der Mensch, solange er spielt, wieder Kind sein.
Johan Huizinga, Homo ludens

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Die Freude am Spiel ist das schlechterdings ästhetische Vermögen: die Bereitschaft, die ‚Sachen’ nicht nur so anzuschauen, sondern so für wahr zu nehmen, als ob sie ‚an und für sich selber’ wären; nämlich ohne irgend ein Verhältnis zu irgend einem Andern, und vor allem nicht: zu meinem ‚Bedürfnis’. Es ist eo ipso die Kraft zur Abstraktion und ergo der Reflexion. Kurz, am „Grunde“ der Vernunft steht das Spiel – als die spezifisch männlich-kindliche Leistung

Nota: Der Gedanke, dass die Dinge so, wie sie im Fluss des Geschehens erscheinen, eben nicht ‚an und für sich’ sind, ist alles andere als ein naturwüchsiger; er kommt undeutlich erst bei den ionischen Naturphilosophen und ausdrücklich erst bei den Eleaten vor.

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